Kleingartenanlage Steintal

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Verfasst am 21.05.2019 um 11:10 Uhr

Vom Goldkörnchen zum Kaulsdorfer Busch      

10. Kleingartenwanderung im Stadtbezirk Marzahn-Hellersdorf von Berlin

Am 12. Mai 2019 starteten am S-Bahnhof Kaulsdorf gut vierzig Wander-, Garten- und Naturfreunde zur nun schon 10. Kleingartenwanderung, die zuvor von Burkhard Träder, stellvertretender Vorsitzender des BV Berlin-Marzahn der Gartenfreunde begrüßt wurden.

Die erste Wanderung im Jahr 2009 hatte Werner Stöck, damaliger stellvertretender Vorsitzender des BV Berlin-Marzahn der Gartenfreunde, ins Leben gerufen. Die ersten Wanderungen führten durch die grünen Lungen und Kleingartenvereine in Marzahn, in der jüngsten Vergangenheit wurden auch Hellersdorfer Gartenanlagen besucht, wie im Jahr 2019, als die Bezirksverbände Hellersdorf und Marzahn gemeinsam, die für jedermann offene Wanderung organisierten. So mischten sich auch die zwei Mitglieder des Berliner Abgeordnetenhauses, Marion Platta und Kristian Ronneburg, beide sind dort im Ausschuss für Umwelt, Verkehr und Klima-schutz sowie im Ausschuss für Bürgerschaftliches Engagement und Partizipation tätig, unter die Wanderer. Die Abgeordneten hatten besonders an die Vorstände der besuchten Vereine viele Fragen, wie z.B. zu Anzahl und Größe der Parzellen, zur Sozial- und Altersstruktur der Pächter und Herkunft nach Wohnbezirken.

Die Teilnehmer der Wanderung waren einst oder sind derzeit mehrheitlich  Kleingärtner, was dazu führte, dass schon unterwegs diskutiert wurde, wie und wann Obstgehölze oder Ziersträucher geschnitten werden, wann Edelreiser zur Baumveredlung gewonnen werden sollten und wann die Veredlung spätestens durchgeführt werden sollte. Auch rege erörtert wurde, was jeder schon an Saisongemüse in den Boden gebracht hat und was noch nicht ins Freiland kann, weil dieses Jahr der Mai länger mit kühlen Nächten aufwartete.

Auf dem Weg von einer zur anderen Gartenanlage wurden möglichst Straßen gemieden und Wege durch Flurstücke begangen. Hierbei vermittelte Karsten Noske vom Umwelt- und Naturschutzamt des Bezirksamtes Marzahn-Hellersdorf von Berlin wie schon bei früheren Wanderungen wieder geologisches und historisches Wissen zu Landschaften, wie dem „Berliner Balkon“ (Höhe 57 m) und dem „Barnimhang“. Außerdem liefen wir am eingezäunten Geländes des Wasserwerks Kaulsdorf mit seinen 28 Brunnen vorbei, auf dem sich gerade Rehe tummelten. Zum Wasserwerk erklärte Kasten Noske, dass es hauptsächlich noch wegen der Regulierung des hohen Grundwasserspiegels im Territorium in Betrieb ist.

Die Wanderer lernten auf ihrer Route insgesamt sieben Gartenvereine kennen, wobei die kleinste Anlage über 14 Gärten (Kaulsdorfer See) und die größte über 508 Parzellen (Kaulsdorfer Busch) verfügte.

Der Vorsitzende des Bezirksverbandes der Gartenfreunde Berlin-Hellersdorf Dr. Norbert Franke sowie die Vorstandsmitglieder aller besuchter Gartenanlagen stellten ihre Vereine vor, wann und unter welchen Umständen ihre Gründung erfolgte,  welchen Zielen und Aufgaben sie sich heute stellen und beantworteten geduldig die vielen Fragen der neugierigen Wanderer.

Neben den o.g. Anlagen besuchten die Teilnehmer der Wanderung auch die Vereine Goldkörnchen, Elsenstraße, Kressenweg, Wickenweg und Werbellinbecken. Viele dieser Anlagen haben Schau- und Lehrgärten, verfügen über Bienenstöcke, setzen auf Blühgehölze, Beete und Randstreifen mit Blühpflanzen nach dem Motto „Es wird durchgeblüht“, verfügen über Insektenhotels, Nistkästen und viele Informations-tafeln, die die Anstrengungen zur Erhöhung der Biodiversität dokumentierten und den Weg zu Klimagärten aufzeigten.

Nach gut 8 km Wegstrecke endete die 10. Kleingartenwanderung im KGV „Kaulsdorfer Busch“, dem ältesten Verein des Bezirksverbandes Hellersdorf, der im August 2019 sein 80. Jubiläum begeht und das mit einem Kinder- und Sommerfest vom 02. bis 04. August feiert und am 03. August auch Gastgeber für den 10. Klein-gartentag von Hellersdorf ist. Dazu wird vielleicht auch der eine oder andere Wanderer gerne wieder in der Gartenanlage vorbeischauen. Denn bis zum Zielort gab es nur fröhliche Wanderer und von den Anlagen gingen auch noch Leute mit, so dass am Ende über fünfzig Teilnehmer gezählt werden konnten, die ideales Wanderwetter und blühende nach Flieder duftende Landschaften mit rundum Grün vorfanden.

Der Dank der Teilnehmer gilt den Organisatoren und allen Vereinen als Gastgeber, die die Wanderer am Ende mit Speis und Trank sowie Eis versorgten, aber auch denjenigen , die Tee, Maibowle, Likör und Kräutersalz aus eigener Herstellung anboten.

Viele Wanderteilnehmer sind Wiederholer gewesen, aber andere waren Erst-teilnehmer an der Wanderung der besonderen Art, die durch Kleingärten führte, alle haben den Wunsch wiederzukommen und bitten um mehr Werbung im nächsten Jahr, damit sie den Termin ja nicht verpassen. Dann sind vielleicht nicht nur Gäste aus Marzahn-Hellersorf, Charlottenburg-Wilmersdorf, Lichtenberg und Treptow dabei, sondern aus noch mehr Berliner Bezirken.


Text und Fotos:   Ursula und Klaus-Dieter Bernitz