Kiezgartenanlage an der Wendeschleife e.V.

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Verfasst am 05.09.2023 um 23:24 Uhr

Reisetomate trifft Berner Rose und Schwarze Königin

Sommerzeit ist Reisezeit. Auch Tomaten können auf Reise gehen. So geschehen im KGV Am Kienberg e.V. in Berlin, wo die Reisetomate schon in mehreren Parzellen angekommen ist und ständig auf andere nähere und entfernte Tomatenverwandte trifft.


Ende August ist in unseren Breiten Tomatenhochsaison. Da treffen sich im Verein alle Tomaten- liebhaber mit ihren frisch geernteten Schätzen zur Tomatenverkostung, Seit 2020 organisierte die Gartenfachberaterin Irina Busch mit ihren Team jährlich dieses Event, das sich zunehmender Beliebtheit erfreut. Für eine Gartenfreundin ist die Tomatenverkostung „der schönste Tag im Gartenjahr“. 2023 konnten dies ein Dutzend Teilnehmer nur bestätigen. 34 Tomatensorten standen 2023 zur Auswahl. Die „Profis“ unter den Tomatenanbauern in der Anlage „Am Kienberg“ kommen im Jahr auf 15 bis 20 Sorten pro Garten. Mehr ist vom Platz und Pflegeaufwand auch nicht zu bewältigen. Deshalb wird von Jahr zu Jahr das Anbauprogramm geändert. Erfolgreiche Standardsorten befinden sich jedes Jahr im Anbauplan. Hinzu kommen dann Sorten, die hinsichtlich Geschmack, Farbe, Form oder Lagerfähigkeit ausgewählt wurden. Unter den Verkostern, darunter auch der kleine Sohn eines Gartenfreundes, wurden 10 Tomaten- sorten wegen ihres guten Geschmacks favorisiert. Dazu zählten die aromatischen erfrischenden Sorten: Große Rote Herztomate, Goldenes Herz, Cascada Lava, Tschio-Tschio-San (kleines rotes Ei), Rote Datteltomate, Blue Indigo, Lissabon, Berner Rose und Harzfeuer. Bei den lieblichen fast süßen Tomaten überzeugten Abakan und Gardener´s Delight. Einige Sorten in besonderen Farben und Formen schmeckten den Begutachtern einfach nur tomatig.


Wie so eine Tomatenverkostung abläuft, ist leicht zu erklären. Der Gartenfachberater präsentiert eine Tomate, der Spender ergänzt dessen Ausführungen, dann wird die Tomate in viele Stücke zerteilt, Samen freigelegt und die Stücke von den Teilnehmern verkostet und bewertet. Wer die Sorte selbst anbauen möchte, nimmt sich einige Samenkörner für die nächste Saison mit. Die Kombination von Verkostung und anschließendem Austausch von Tomatensaatgut macht die besondere Qualität dieser Veranstaltung der Gartenfachberater aus und ist auch für andere Gartenkulturen empfehlenswert. Denn hier weiß jeder, dass die künftige Frucht in seinem Umfeld gedeiht und wie sie schmeckt.


Vorher verkosten ist im Gartenmarkt oder Versandhandel nicht möglich, aber unter Kleingärtnern. Dabei bietet so ein Treffen der Tomatenliebhaber noch viele Möglichkeiten, sich über Anzucht, Pflege und Verwertung der unterschiedlichen Tomatensorten auszutauschen. Außerdem können sich die Teilnehmer absprechen, welche Sorten sie im Frühjahr selbst ziehen werden und welche überzähligen Tomatenpflanzen sie dann anderen Gartenfreunden überlassen können. Nicht nur Gartenfreunde mit eigenen Liebhabersorten sind beim Tomatenverkosten präsent, sondern alle Tomatenliebhaber und auch die, die es noch werden wollen, sind willkommen. Wer bei der Verkostung auf den Geschmack gekommen ist, trägt anschließend seine ausgewählten Samenkörner schmackhafter Sorten nach Hause und stellt seine Ernteergebnisse im Folgejahr allen Tomatenfreunden vor.


Text/Fotos: Ursula Bernitz