Kleingartenverein "Köpenicker Wiesen" e.V.

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Verfasst am 17.06.2022 um 11:07 Uhr

Kalenderblätter Monatliche Kleingartenepisoden - 

Juni 2022

                        



Im KGV Am Kienberg e.V. konnten die Gartenfreunde im Juni 2022 wieder ihre vertraute Kräuterfee, die Heilprakterin Hannelore Bayer-Rutzel begrüßen. 


An ihrem Workshop zum Thema „Senf selber zubereiten, leicht gemacht“ nahmen 10 Vereinsmitglieder, darunter drei Herren, teil.

Die Teilnehmer am Senf-Seminar erfuhren in 4 Stunden alles rund um den Senf und stellten jeder zwei Senfzubereitungen zu je 200 Gramm her.

Der theoretische Einführungsteil von Frau Bayer-Rutzel gab Aufschluss über die Pflanzenfamilie Senf, Meerrettich und Kapuzinerkresse, die Rolle von Senf in der Heilkunde und die therapeutische Wirkung der Senfölglykoside. So erfuhren die Teilnehmer, dass in den alten Kulturen der Ägypter, Griechen und Römer bereits Senf als Gewürz und Konservierungsmittel eine Rolle spielte. Später wird er auch als Heilpflanze gehandelt. Das Glykosid Sinigrin ist der wirksame Bestandteil im Senf. Daher wirkt Senf durchblutungsfördernd, hautreizend, desinfizierend, entzündungshemmend, sekretanregend und krampflösend. Man kann als Hausmittel Senfkörner in Beutelchen abgefüllt dem Fuß- oder Vollbad beigeben und damit beginnendes Fieber, Atembeschwerden oder kalte Hände bzw. kalte Füße bekämpfen. Aus Senfpulver und lauwarmen Wasser lässt sich zudem schnell ein Brei herstellen, den man bei rheumatischen Schmerzen auf ein Tuch streicht und einige Minuten auf die betroffenen Stellen auflegt.


Nach den umfangreichen Ausführungen zur Senfpflanze, der Pflanzenfamilie und Pflanzen, die Senfölglykoside enthalten wie z.B. Knoblauch, Bärlauch, Schnittlauch, wilde Rauke, Rettich, Meerrettich, Radieschen und alle Kohlsorten durften sich alle Anwesenden eine Pause gönnen. Dafür hatte unsere Kräuterfee auch gut vorgesorgt und uns mit selbstgebackenen Dinkelschnecken mit Kräuter-Pesto überrascht und dazu heißen Lapacho-Tee mit immunstärkender Wirkung, erfrischenden Wasserkefir und Holunder-Blütenwasser angeboten.

Nach der willkommenen Stärkung begann der praktische Teil des Workshops. Verschiedene Senfzubereitungen für die Verwendung in der Küche sollten die Teilnehmer kennenlernen, selbst herstellen und verkosten. Zuerst wurden die Zutaten für einen gemeinsam kreierten Kräutersenf vorbereitet. Senfkörner und andere Trockengewürze wurden abgewogen, frische Gartenkräuter geputzt, zerzupft, mit Wiegemesser gewogen bzw. zerschnitten und weitere Zutaten wie Apfelessig und Wasser abgemessen. Den meisten Aufwand machte die Vorbereitung der frischen Kräuter wie Dost, Estragon, Thymian, Borretschblätter, Rosmarin, Fenchel, Zwiebeln und Knoblauch. Beim Rühren und Mixen der großen Zutatenmenge zahlte es sich aus, dass hierfür auch die teilnehmenden Männer mithelfen konnten. Für interessiere Nachahmer der Senfrezepte der gute Rat, statt Senfkörner lieber Senfmehl bzw. Senfpulver zu verwenden und harte Gewürzkörner vor Verwendung sorgfältig im Mörser zu pulverisieren. Am Ende wurden ca. 2,5 bis 3 kg Kräutersenf gemeinsam hergestellt und jeder konnte sich davon ein 200 Gramm-Glas abfüllen, auch die Kräuterfee und unsere Gartenfachberaterin, die zum Termin verhindert war, wurden mit bedacht.

Doch noch war das Kräuterseminar nicht zu Ende. Jetzt hatte jeder noch Gelegenheit, ein weites 200 Gramm-Glas mit seiner Senfkreation zu füllen. Also ging das ganze Procedere von vorn los, nur alles mit kleineren Zutatenmengen. Genügend Rezeptvorschläge und spezielle Zutaten hatte unsere Kräuterfee natürlich mitgebracht. So war es den Gartenfreunden ein Leichtes auch noch eine leckere eigene Senfsorte herbeizuzaubern. Am Ende gab es neben Kräutersenf auch Honigsenf, Knoblauchsenf und Chilisenf. Natürlich wurden die Eigenkreationen untereinander verkostet und für gut befunden.

Neben zwei Gläsern selbst hergestellter Senfsorten konnte dank des Begleitscripts unserer Kräuterfee Hannelore Bayer-Rutzel jeder auch die Zusammenfassung zu Senf, seiner Wirkung und Anwendung sowie Rezeptvorschläge zur Nachahmung frohen Mutes nach Hause tragen. Die Workshops-Teilnehmer waren wieder begeistert und wünschen als Dank an die Kräuterfee in der Zukunft erneut auf ein Zusammentreffen zu einem anderen interessanten Thema.


Resümee:

Es muss nicht immer süßer Senf bayrischer Herkunft oder mittelscharfer Bautzener Senf sein, viel abwechslungsreicher sind eigene Kreationen, die man vielfältig zur Verfeinerung von Speisen wie kaltem Braten, Grillfleisch, Soßen oder auch für Quarkaufstriche oder als Dip verwenden kann.

Selfmade-Senf ist immer ein willkommenes Geschenk oder Mitbringsel für gute Freunde, wenn man deren Geschmack kennt und die Zutaten für eine persönliche Senfkreation auswählt. 

Text und Fotos:  Ursula Bernitz