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Verfasst am 18.07.2023 um 10:22 Uhr

Gemeinschaftsflächen gestalten und nutzen -Grundsätze und neue Ideen    

Ein hohes Gut von Kleingartenanlagen sind die Gemeinschaftsflächen. Wir sollten sie geschickt nutzen und der Öffentlichkeit zeigen und zugänglich machen. Mit diesen Flächen können wir vielfältige Aktivitäten in die Kleingartenanlage schaffen - vom Spielplatz bis zum Naturlehrpfad. Auch trägt die zweckmäßige Gestaltung der Gemeinschaftsfläche eine entscheidende Rolle zur Sicherung der gesamten Anlage bei. So heißt es im Bundeskleingartengesetz im §1 Absatz 1 Punkt 2 „Ein Kleingarten ist ein Garten, der in einer Anlage liegt, in der mehrere Einzelgärten mit gemeinschaftlichen Einrichtungen, z.B. Wegen, Spielflächen und Vereinshäusern, zusammengefasst sind.“

Für ein gutes und funktionierendes Vereinsleben in unseren Kleingartenanlagen sind Gemeinschaftsflächen ein wichtiger Bestandteil. Die Größe und Funktionalität sollten zu jeder Kleingartenanlage passen. Jede Form von Gemeinschaftsflächen trägt zum sozialen Austausch innerhalb der Gesellschaft bei, von der Errichtung über die Nutzung bis zur Pflege/Instandsetzung der Gemeinschaftsanlagen.


Beispiele von Gemeinschaftseinrichtungen bzw. Gemeinschaftsflächen:

  • Vereinshaus
  • Vereinsgarten (Demo-Garten, Schaugarten, Lehrgarten)
  • Spielbereiche (Spielplatz, Schaukel, Wippe, Trampolin, Sandkasten)
  • Gemeinschaftsflächen (Wege/Säume, Plätze, Wiesen)
  • Sitzplätze in der Anlage
  • Einfassungen der Anlage (Zäune)
  • Versorgungsanlagen (Strom, Wasser)
  • Entsorgungsanlagen (Kompostplatz, Müllplatz)
  • Info-Punkte (Schaukästen)


Um Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern für eine Um- oder Neugestaltung von Gemeinschaftsfläche zu unterstützen und zu ermutigen, hier eine kleine Übersicht/Checkliste.

 

Vorbereitung

  • Fläche die gestaltet werden kann (Größe, Lage, Umfeld, Gegebenheit, Ist-Zustand)
  • Was können wir gestalten?
  • Ziel: Was bieten wir an? Für wen gestalten wir?
  • Bestandsaufnahme
  • Prüfung der Machbarkeit
  • Sponsoring/Finanzierung
  • der Verein/Mitglieder muss mitgenommen werden


Inhaltliche Beispiele

  • (Ökologischer) Lehrpfad
  • Spielplatz
  • Lehr- oder Schaugarten
  • Mustergarten
  • Kompostierplatz
  • Ökologische Nischen
  • Biotope
  • Streuobstwiese


Ausblick/Neue Ideen

  • Grünflächen vernetzen/Kleingartenparks
  • Internetseite für die Gemeinschaftsfläche schaffen
  • Gute Beschilderung z.B. mit QR-Code
  • gute Öffentlichkeitsarbeit
  • neue Pflanzen mit einbringen (z.B. neue Obstformen/Sorten)
  • Pflanzenarten für Gärten vorstellen
  • Themengärten (z.B. Rosengarten, Kräutergarten, Duftgarten, Garten der biologischen Vielfalt)
  • Weitere Beispiele von Zielen: Nationengarten, Lesegarten, Naschgarten
  • Eventuell Hobby-Imker einbinden
  • Lehrstehende Gärten und Brachen nutzen
  • Kooperationen (z.B. VHS, Schulen, Kitas, Initiativen)
  • Gartenseminare in den Gemeinschaftsflächen durchführen
  • Begegnungsgärten,


Konzept

  • Ziel: was machen wir? Ideen für Gestaltung, Umgestaltung
  • Zielgruppe: Eigene Mitglieder, Anwohner, Besucher, Vereinsgäste, …
  • Methoden:
  • Erstellung eines Konzepts mit den Mitgliedern
  • Mit den Vereinsmitgliedern für ein Ziel und die Gestaltung entscheiden
  • Projektleiter bestimmen
  • Finanzierung (Vereinsmittel, Projektförderung beantragen, Sponsoren)
  • Zeitplan aufstellen (bei Projektantrag längeren Vorlauf beachten)
  • Materialverbrauch planen
  • Auswahl passender Anpflanzungen
  • Teams für Einkäufe und Umgestaltung zusammenstellen
  • Langfristige Pflege und Pflegeteam planen
  • (Um-)Gestaltungsprozess dokumentieren (Fotos, Videos)
  • Etappenziele und Abschluss gebührend im Verein kommunizieren und ggf. (auch mit Gästen) feiern.


Nachhaltigkeit

Stellt Eure Berliner Projekte auch anderen Gartenfreunden vor, bewerbt euch im Bezirksverband/Landesverband, um Fördermittel des Senates zu bekommen. Wertet Eure Gemeinschaftsflächen auf, um die Kleingärtnerei auch in der Zukunft zu sichern.




Sven Wachtmann, Vorstandsmitglied für Fachberatung

09/2016; 10/2022; 06/2023

Foto: Marion Kwart 

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