KGV Am Schützenhof e.V.
Tipps für den Garten
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Verfasst am 01.08.2025 um 09:00 Uhr

Gartentipp August mit Tipps und Tricks

Der Beginn des Spätsommers wird im phänologischen Kalender mit den ersten reifen Äpfeln verbunden. Er beginnt in den ersten Tagen des Monats August und dauert durchschnittlich zwischen 22 und 27 Tagen. Im Spätsommer gibt es in unseren Gartenbeeten viel zu tun.

Es können Erdbeeren gepflanzt werden. Dazwischen steckt man Knoblauch. Winterpostelein und Feldsalat sollten bereits in der ersten Augustwoche gesät werden. Auch für Pak Choi, Abessinischer Kohl und Chinakohl ist der August die richtige Saatzeit. Schnelle Kohlrabi können genauso gelingen wie Radieschen, Salatrauke, Dill, Koriander, Spinat und Kresse.

Auf abgeerntete Beeten kann eine Gründüngung ausgebracht werden. Vor allem Beete, die den Zyklus Starkzehrer, Mittelzehrer, Schwachzehrer durchlaufen haben, sollten eine Gründüngung erhalten. Wer eine schnelle Begrünung erreichen will, sollte zu Ölrettich, Gelbsenf oder Phacelia greifen. Auch das Ausbringen von gesiebtem Kompost (zwischen 3 und 6 Litern pro Quadratmeter) oder Pflanzenjauchen (z.B. Brennnessel- oder Beinwelljauche) kann ausgelaugte Beete für die nächste Saison wieder fit machen. Das dafür notwendige Umsetzen des Kompostes fördert außerdem die Verrottung.


Der beim Sieben zurückbleibende Grobkompost wird entweder mit frischen Pflanzenresten neu aufgesetzt oder als Mulchdecke auf abgeerntete Beete ausgebracht. Geschlossene Kompostbehälter aus Kunststoff oder Metall müssen regelmäßig gewässert werden. Neu aufgesetzten Komposten kann mit 10 Litern Wasser, in denen 250 Gramm Puderzucker und ein Würfel frische Hefe aufgelöst wurden, Starthilfe gegeben werden.


Ernten und Genießen im August

Wenn die Sonneneinstrahlung nicht so stark ist, dass Sonnenbrand droht, können Gärtner beim Tafel-Wein die Blätter entfernt, die die Trauben beschatten. Blütenpflanzen werden jetzt ausgeputzt und abgetragenes Beerenobst wird zurückgeschnitten. Für viele Gemüse ist nun Erntezeit. Zum Beispiel Tomaten, Auberginen, Paprika, Kartoffeln, Zucchini, Gurken und Bohnen. Brombeeren, Physalis, Stachelbeeren, Blaubeeren und Himbeeren sorgen für den Nachtisch.

Nicht zuletzt können Sommerblumen für bunte Sträuße geschnitten, Strohblumen zum Trocknen aufgehängt und Saatgut für die nächste Saison gesammelt werden.


Ökotipp des Monats

Viele wertvolle Wildpflanzen, die wir in unseren Gärten für Wildbienen und andere Insekten pflegen, sind im Spätsommer abgeblüht. Wer wertvolle Pollen- und Nektarlieferanten gezielt vermehren möchte, sollte Saatgut ernten.

Für eine erfolgreiche Vermehrung von Astloser Graslilie, Knotigem Braunwurz, Feld-Mannstreu und Co. müssen die Keimbedingungen beachtet werden. Wer bei Kaltkeimern ganz sicher gehen will, sollte das Saatgut einer Kälteperiode im Kühlschrank aussetzen.

Dazu werden die Samen leicht befeuchtet, beispielsweise mit etwas feuchtem Sand, Erde oder Küchenpapier, in ein kleines, luftdurchlässiges Gefäß oder einen Beutel gefüllt und für etwa vier bis acht Wochen in den Kühlschrank gelegt, am besten ins Gemüsefach. Die Temperatur dort liegt bei konstanten 0 bis 5 °C und damit genau richtig für Kaltkeimer.

Sven-Karsten Kaiser, Zertifizierter Pflanzendoktor und Gartenfachberater