Kolonie Waldessaum im Radeland e.V.

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Verfasst am 01.12.2020 um 09:00 Uhr

Sagen Sie Ja zum Ehrenamt – denn Ehrenamt macht glücklich    

Von Andreas Rinner    

Wer es nicht selbst erfahren hat, wird es kaum für möglich halten, aber ehrenamtliches Engagement macht glücklich. Nicht immer freilich, aber es kann sehr erfüllend sein, mit den eigenen Talenten und Fähigkeiten das Leben anderer Menschen leichter und besser zu machen. Ehrenamtliche Arbeit stärkt das Gemeinschaftsgefühl und weckt den Teamgeist. Man lernt neue Menschen kennen und vielfach entwickeln sich Freundschaften fürs Leben. Soziales Engagement, ganz gleich in welchem Verein, verbessert das Selbstwertgefühl, steigert das Selbstbewusstsein und fördert die sozialen Kompetenzen. Engagement wird zudem belohnt. Mit Dankbarkeit, sozialen Beziehungen und dem besonderen Gefühl, etwas Gutes zu tun.


Man braucht engagierte Menschen
Trotzdem wird es zunehmend schwieriger, Kleingärtnerinnen und Kleingärtner für eine ehrenamtliche Tätigkeit zu gewinnen. Gründe dafür gibt es viele: Viele Menschen sind im Berufsleben eingespannt. Neben Job und Familie bleibt das Engagement in einem Verein auf der Strecke. Vielfältige Freizeitangebote stehen immer wieder in Konkurrenz zum Ehrenamt. Das ist schade, denn das freiwillige, meist unentgeltliche Engagement zum Allgemeinwohl ist eine wichtige Stütze unserer Gesellschaft. Der demokratische und soziale Staat braucht den engagierten Bürger und dessen solidarisches Verhalten gegenüber dem Mitmenschen. Ehrenamtliches Engagement ist unerlässlich für individuelle Teilhabe, gesellschaftliche Integration, Wohlstand, das kulturelle Leben, stabile demokratische Strukturen und soziale Bindungen. Ohne dieses Engagement würden viele Bereiche des sozialen und öffentlichen Lebens gar nicht funktionieren oder kaum noch existieren.

Ohne Ehrenamt ist das Vereins- und Verbandswesen nicht denkbar
In Deutschland haben etwa 31 Millionen Menschen eine ehrenamtliche Tätigkeit. In fast jedem Lebensbereich kann man sich ehrenamtlich engagieren, so auch in den Vorständen der Vereine, der Bezirks- und Landesverbände des Kleingartenwesens. Wie können wir dem Problem auf den Grund gehen und das Ehrenamt wieder attraktiver machen? Ein wichtiger Punkt sind engagementfreundliche Strukturen. Ein nettes, offenes Miteinander lockt vielleicht neue Ehrenamtliche ins Team. Und es muss aktiv um den Nachwuchs geworben werden, damit eine langfristige Planung möglich ist. Ein Weg könnte sein, junge Menschen bei neuen Projekten aktiv einzubinden. Es schlummern viele Talente im Verein. Durch persönliche Kontakte kommt dieser Schatz an Begabungen ganz schnell zum Vorschein. Und
der Vorstand, der überdies berücksichtigt, dass das Zeitbudget jedes Einzelnen begrenzt ist, wird langfristig kaum Nachwuchssorgen haben.

Ohne Ehrenamt ist das Vereins- und Verbandswesen nicht denkbar. Angesichts neuer Herausforderungen ist das Kleingartenwesen mehr denn je auf die freiwillige und ehrenamtliche Mitarbeit von Kleingärtnerinnen und Kleingärtnern aller Generationen angewiesen. Wir brauchen jeden Einzelnen. Machen Sie mit und nutzen Sie die Chance zum Glücklichwerden!

Andreas Rinner
Schriftführer des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e. V.



Dieser Textbeitrag ist als Editorial in der Dezember-Ausgabe 2020 der Verbandszeitschrift „Berliner Gartenfreund“ erschienen und mit freundlicher Genehmigung des Autors auch hier.