Landesverband Braunschweig der Gartenfreunde e.V.
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Verfasst am 01.02.2022 um 14:00 Uhr

Februar: Gemüsepaprika

Eine kleine Auswahl von Gemüsepaprika in verschiedenen Farben und Formen

So langsam hat wohl jeder von uns Haus- und Kleingärtnern die Nase voll vom Schneeräumen und träumt vom Frühling. Außer dem Wälzen von Gartenkatalogen gibt es schon etwas zu tun, denn die ersten Gemüsepflanzen können bereits jetzt vorgezogen werden. Das gilt besonders für Paprika, denn diese Pflanze hat eine sehr lange Wachstumsperiode und muss spätestens im Februar ausgesät werden. Zum Keimen benötigt Paprika eine Temperatur von 20-25 °C. Diese Bedingungen herrschen z. B. auf einer warmen Fensterbank. Die Samen werden in einem Topf auf 2 cm Abstand ausgelegt, mit Erde bedeckt und gleichmäßig feucht gehalten (am besten einen durchsichtigen Plastikbecher oder eine Tüte darüber stülpen). Nach dem Erscheinen der ersten Blätter sollten die Pflanzen einzeln in Töpfe gesetzt und, sobald die Wurzeln unten aus dem Topf herauswachsen, noch einmal umgetopft werden. Ausgesät wird in gute Aussaaterde, denn sie hat einen geringen Nährstoffgehalt und ist sterilisiert, um den Befall der Keimlinge mit Pilzen und Bakterien zu verringern. Da die Pflanzen erst im Mai ins Freie gepflanzt werden können, sollte man sich vorher überlegen, wo der Platz im Haus bis dahin vorhanden ist. Die Pflanzen werden größer und benötigen mehr Platz. Ab Anfang April kann man sie an warmen Tagen ins Freie stellen, jedoch nicht gleich in die pralle Sonne, sonst gibt es Sonnenbrand. Nachts sollten sie wieder ins warme Zimmer, Gewächshaus oder Frühbeet. Temperaturen unter 10 °C können den Pflanzen schaden. Es gibt große Sorten für das Freiland und gedrungen wachsende, die für die Anzucht im Topf auf dem Balkon geeignet sind. Alle Pflanzen brauchen viel Wärme, am besten einen geschützten Platz südlich vor einer Wand oder noch besser im Gewächshaus. Unter einem Dach muss man regelmäßig gießen. Generell muss gut gedüngt werden, denn Paprikapflanzen haben einen sehr hohen Nährstoffbedarf.


Botanisch gehört die Paprika in die Familie der Nachtschattengewächse wie Tomate, Kartoffel und Aubergine. Die Frucht ist eine Beere und kann am Ende spitz, vierkantig gedrungen (blockig) oder rund (tomatenförmig) sein. Die ursprüngliche Form der Früchte ist spitz und die Pflanzen werden sehr hoch. Die Früchte, die man im Gemüseangebot im Supermarkt findet, sind meist Blockpaprika in grün, gelb oder rot, die auf dicke Wände gezüchtet wurden. Seltener gibt es Spitzpaprika in dunkelrot oder hellgelb. Grüne Paprika sind übrigens nicht ausgereift, sie können von roten, gelben, orangen oder auch schwarzen Sorten stammen. Wem die Anzucht aus Samen zu mühselig ist, der kann ab Mitte Mai in den Gartenfachgeschäften vorgezogene Paprikapflanzen verschiedener Sorten kaufen. Die Vielfalt bei den Samen ist jedoch größer.


Jeder, der Gemüsepaprika mag, sollte es einmal mit selbst gezogenem ausprobieren. Im Geschmack und den Nährstoffgehalten übertrifft er die gekauften Früchte bei Weitem, denn er wird voll ausgereift geerntet und ist dann meist auch spritzmittelfrei. Ob gespritzt wird, kann jeder für sich entscheiden, und wer resistente Sorten wählt, kann darauf ganz verzichten.


 

Text & Bild: Claudia Heger