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Verfasst am 23.01.2016 um 22:00 Uhr

Der Berliner Kleingärtner, Jahrbuch zur Geschichte des Kleingartenwesens in Berlin, Band 2 erschienen

Berliner Kleingärtner standen auch in dunkelster Zeit mitten im Leben


Zu Beginn waren sie vor allem Armengärten, in der Zwischenkriegszeit dann auch „Beruhigungspille“ gegen unliebsame politische Aktivitäten und während des Kalten Krieges dienten sie den Westberlinern als Freizeitoase vor der Haustür – Kleingärten in Berlin haben eine rund 160jährige Geschichte.


In Zeiten des Nationalsozialismus wurden Kleingärten auch zu Zufluchts- und Rettungsorten. Auf der Parzelle der Familie Naujocks in der Anlage „Wiesenhöhe“ in Malchow fand die jüdische Familie Weiss ab 1943 Unterschlupf und konnte sich somit vor der Deportation retten. Für seinen Mut in dunkelster Zeit wurde Max Naujocks von der Holocaust-Gedenkstätte Yad Vashem im Jahre 2015 posthum mit dem Titel „Gerechter unter den Völkern“ geehrt. Auch Ida Jauch wurde zur „Gerechten unter den Völkern“. Sie versteckte den später beliebten Moderator Hans Rosenthal ab 1943 in ihrer Gartenlaube in der ehemaligen Kleingartenanlage „Dreieinigkeit“ in Lichtenberg.


Die Berliner Kleingärtner standen zu allen Zeiten mitten im Leben, sie sind sich ihrer Bedeutung für den sozialen Frieden und den gesellschaftlichen Zusammenhalt in der Stadt bewusst. In der Vitalität ihrer Vereine spiegelt sich Berlin-Geschichte – insbesondere auch im vielfachen Jubiläumsjahr 2016: Vor 115 Jahren schlossen sich die Berliner Vereine zu einem Verband zusammen, vor 70 Jahren erging die Wiederzulassung der Kleingartenbewegung durch die Alliierten und vor 25 Jahren vereinigten sich der Westberliner und der Ostberliner zu einem Gesamtberliner Landesverband der Gartenfreunde.


Der zweite Band des Jahrbuches zur Geschichte des Kleingartenwesens in Berlin gewährt anhand von Einzelgeschichten vielfältige Einblicke in die Historie ausgewählter Laubenkolonien. Er beinhaltet einen großen Schatz an Erfahrungen, die für das Verständnis früherer und aktueller Auseinandersetzungen mit Bodeneigentümern, Politik und Verwaltungen auf Landes- und Bezirksebene hilfreich sind.


Der Berliner Kleingärtner. Jahrbuch zur Geschichte des Kleingartenwesens in Berlin. Band 2. Herausgegeben vom Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. Berlin: Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V., 2016. 80 Seiten. Schutzgebühr 2 Euro.


Ein kostenloses Rezensionsexemplar erhalten Sie bei Anke Ziemer, Tel: 030-300932-20; ziemer@gartenfreunde-berlin.de.

 

Kontakt:

Günter Landgraf, Präsident des Landesverbandes Berlin der Gartenfreunde e.V., Telefon: 0172-9769174, Mail: info@gartenfreunde-berlin.de, Geschäftsstelle: 030-300932-0, www.gartenfreunde-berlin.de

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Jahrbuch 2, Cover
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