Pressemitteilungen
Verfasst am 08.04.2024 um 10:00 Uhr

Schneller Wohnungsbau am Pankower Tor nur mit Kreuzkröte möglich    

Gemeinsame Pressemitteilung vom NABU Berlin, Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. und Bezirksverband der Kleingärtner Berlin-Weißensee e.V.


Kein Möbelmarkt auf Kosten der Kleingärten!

Berlin, 08. April 2024 – Der NABU Berlin, der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V. und der unmittelbar betroffene Bezirksverband der Kleingärtner Berlin-Weißensee e. V. kritisieren gemeinsam den vorliegenden Plan zur Bebauung des „Pankower Tores“. Bei dessen Umsetzung würde die jetzt von der Kreuzkröte besiedelte Fläche westlich der Prenzlauer Promenade vollständig zerstört werden. Als Konsequenz muss unmittelbar angrenzend ein mindestens fünf Hektar großer neuer Lebensraum für die Kreuzkröte und weitere geschützte Arten geschaffen werden. Dafür wäre dann auch eine Fläche nötig, die jetzt von Kleingärtnern genutzt wird.


Der NABU Berlin fordert schon seit langem, den derzeit besiedelten Kernlebensraum der Kreuzkröte von etwa acht bis zehn Hektar Größe naturschutzrechtlich zu sichern und die Bebauung entsprechend umzuplanen. „Das wäre wesentlich einfacher, rechtssicher und würde die Kreuzkröten vor Ort erhalten. Die teure und mit unsicheren Erfolgsaussichten verbundene Verlagerung der Kreuzkrötenpopulation könnte dann wegfallen und die Kleingärten erhalten bleiben“, sagt Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Berlin. Gert Schoppa, Präsident des Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V., fügt hinzu: „Das würde dem Investor und dem Land Berlin auch die maximale Planungssicherheit geben und den so notwendigen Wohnungsbau beschleunigen.“ „Es sollte im öffentlichen Interesse liegen, die Kleingartenflächen am jetzigen Standort auch für zukünftige Generationen zu erhalten.“, so Holger Thymian, 1. Vorsitzender des Kleingartenverbandes Weißensee.


Weiterhin müssten die für die Herrichtung der Kleingartenfläche notwendigen Eingriffe ebenfalls artenschutzrechtlich kompensiert werden. „Diese Lösung führt zu einer Kaskade von Ausgleich und Umzug geschützter Arten“, kritisiert Altenkamp. „Die Politik kann nicht grundsätzlich Maximalforderungen von Denkmalschutz, Stadtentwicklung und Bauwilligen auf Kosten des Arten- und Naturschutzes oder anderer schützenswerter Grünflächen durchsetzen wollen. Das funktioniert weder rechtlich noch fachlich und führt nur zu unnötigen Konflikten und Zeitverlust, wie das Beispiel ‚Pankower Tor‘ exemplarisch zeigt“, stellt Altenkamp fest.


Veröffentlichungsfähige Fotos stellen wir Ihnen gern zur Verfügung.  

Für Rückfragen stehen zur Verfügung:
Rainer Altenkamp, 1. Vorsitzender des NABU Landesverband Berlin, raltenkamp@nabu-berlin.de, 0176 22010025
Gert Schoppa, Präsident des Landesverband Berlin der Gartenfreunde e.V, schoppa@gartenfreunde-berlin.de , 0172-3228533

Holger Thymian, 1. Vorsitzender des Bezirksverband Berlin-Weißensee e.V., bdk.weissensee@gmx.de, 030-9251190

Janna Einöder, Pressesprecherin und Referentin für Stadtgrün, jeinoeder@nabu-berlin.de, 030-9860837-26 oder 01575 8177520  

Der NABU Berlin (Naturschutzbund Landesverband Berlin e.V.) ist ein Mitgliederverband. Mehr als 22.000 Naturschützer*innen unterstützen die Arbeit des NABU Berlin, viele von ihnen engagieren sich in den dreizehn Bezirks- und acht Fachgruppen für den Erhalt der Natur und eine lebenswerte Umwelt. Weitere Informationen über den NABU Berlin finden Sie unter www.nabu-berlin.de. Wenn Sie keine Pressemitteilungen mehr von uns erhalten möchten, schicken Sie bitte eine kurze Mail an presse@nabu-berlin.de.


Der Landesverband Berlin der Gartenfreunde e. V. ist die Dachorganisation des Berliner Kleingartenwesens. Er setzt sich dafür ein, dass der gesellschaftliche, ökologische und klimatische Stellenwert von Kleingärten auch im 21. Jahrhundert anerkannt wird und erhalten bleibt. Weitere Informationen über den Landesverband finden Sie unter www.gartenfreunde-berlin.de.


Der Bezirksverband der Kleingärtner Berlin-Weißensee e. V. ist der Zusammenschluss der überwiegend im Ortsteil Pankow-Weißensee ansässigen Kleingartenvereine und zugleich der Zwischenpächter dieser Kleingartenanlagen. Er verwaltet ca. 4500 Kleingärten und sieht seine Hauptaufgabe in der Förderung des Kleingartenwesens und im Erhalt der bestehenden Kleingärten. Weitere Informationen finden Sie unter www.kleingaertner-weissensee.de